Durchblutung bei Hochdruck- und Normaldruckglaukom

Welche Mechanismen sind am Schaden beteiligt

Wir haben auf dieser Webpage oben beschrieben, dass die Augendurchblutung beim Glaukom vermindert ist und dass diese Reduktion nicht nur sekundär ist. Es gibt auch primäre Störungen, die kausal am Glaukom-Schaden beteiligt sind. In diesem Kapitel fragen wir uns, ob alle oder nur spezielle Formen der Augendurchblutungs-Störungen zum Glaukom-Schaden beitragen. Um diese Frage zu beantworten, müssen wir den Unterschied zwischen einer glaukomatösen und einer nicht-glaukomatösen Optikusneuropathie erkennen. Bei beiden Formen kommt es zu einem Untergang von Nervenfasern. Bei der nicht-glaukomatösen Atrophie wird der dadurch freigewordene Platz durch eine sich vermehrende Glia, v.a. von Astrozyten eingenommen (blande Papillen-Atrophie). Beim Glaukom hingegen bleibt dieser Platz frei (exkavierte Papille), weil die Astrozyten zwar zuerst aktiviert werden, dann aber absterben. Der Grund liegt darin, dass die Astrozyten recht gut eine Hypoxie überstehen, aber sehr empfindlich reagieren auf oxidativen Stress.